Museum Heimat und Brauchtum

Krayenberg-Region

Im Schlag 10

OT Kieselbach

36460 Krayenberggemeinde

(Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung:

036963/60627;   .../61513;   .../60709;   .../60189)


Am 12. Juni 2005, dem Vorabend der Festwoche zur 850-Jahrfeier der Gemeinde Kieselbach, wurde das Museum „Heimat und Brauchtum der Krayenberg-Region“ eröffnet. 

Seit dem 01. Januar 2001 standen der damaligen IG Heimat und Brauchtum die Räume in der „alten Schule zur Verfügung. Die Räumlichkeiten befanden sich in einem sehr schlechten Zustand (Wände, Schornsteine, Fußböden, Fenster usw.) Schritt für Schritt richteten die Mitglieder der Interessengemeinschaft mit Hilfe der ortsansässigen Handwerksbetriebe die ehemaligen Klassen- und Horträume in unzähligen Arbeitseinsätzen her. Wände waren neu zu putzen, der gesamte Fußboden im östlichen Raum zu erneuern Elektro-, Klempner-, Heizungs- und Malerarbeiten durchzuführen und Fliesen zu verlegen. 

Nur durch die großzügige Hilfe der Kieselbacher Handwerker und die vom Landratsamt sowie vom Landwirtschaftsamt Eisenach bereitgestellten Fördermittel und die finanzielle Unterstützung der Kommune war es möglich, den gesamten Umfang an baulichen Vorhaben zu bewältigen. Nicht zu vergessen sind die Schaffung neuer sanitärer Anlagen und die Herrichtung eines Lagerraumes für nicht ausgestellte Museumsexponate. 

Erst drei Wochen vor der Eröffnung des Museums wurde nach langwierigen Verhandlungen mit der Kommune und dem Schulverwaltungsamt die Bibliothek aus dem westlichen Raum (Kali-Raum) in die Grundschule umgelagert. Die Heimatfreunde trafen sich täglich, um auch diesen Raum noch bis zur Eröffnung herzurichten und zu gestalten.


Ein Rundgang:

Liebe Besucherinnen und Besucher,

Sie befinden sich im zentralen Eingangsbereich des Museums. Im Mittelpunkt sehen Sie ein Modell der Klause auf dem Krayenberg noch aus der Zeit bevor diese ihre Fachwerkaufstockung erhielt. Auf der dem Eingang gegenüberliegenden Wand erkennen Sie eine Wandmalerei von Egon Prütz mit der Darstellung eines historischen Kartenausschnitts der Region um den Krayenberg. Des Weiteren stellen sich hier die „Anrainerorte“ der Region mit jeweils einer Schautafel und einer gestalteten Vitrine vor. Entgegen dem Uhrzeigersinn sind dies Merkers, Dietlas, Dorndorf, Tiefenort, Dönges, Frauensee und Kieselbach.

Wenden Sie sich nun nach rechts so betreten sie den östlichen Ausstellungsraum. Ihr erster Blick fällt auf ein Modell der Kieselbacher Kirche. Dieses wurde anlässlich unserer 850-Jahrfeier im Jahr 2005 von Manfred Wohlfahrt angefertigt. Begeben Sie sich jetzt auf einen Erkundungsgang im Uhrzeigersinn, so sehen Sie nun Kieselbacher Trachten, eine aus „Rosenlappen“ gefertigte Kirmesfahne sowie in der Ausstellungsvitrine Bilder und Dokumente zur Kieselbacher Kirmes.

Im Anschluss finden Sie Vitrinen mit bäuerlichen Ton-, Porzellan- und Glasgeschirr. Danach beginnt die Ausstellungsstrecke zur Wollverarbeitung. Hier können Sie verschiedene Kämme sowie Weife, Spinnrad und Wollprodukte entdecken.

Die Ausstellungsstrecke zur Flachsverarbeitung befindet sich an der Südwand des Raumes. Diese beginnt mit Leinpflanzen, Breche, Reffel, sowie Hechel und Spinnrad. Sie endet am bespannten Webstuhl. Fertige Leinenprodukte, die auch auf solch einer Nähmaschine hergestellt wurden, befinden sich auf dem Auslagetisch. Mit einer Fachwerkwand und diversen handwerk- und bäuerlichen Arbeitsgeräten endet der Rundgang. Begeben Sie sich nun in den westlichen Museumsraum.

Wenden Sie sich nach links und folgen Sie der Ausstellung im Uhrzeigersinn. Dann erblicken Sie als Erstes eine Hobelbank mit verschiedenen Tischlerwerkzeugen. Insbesondere widmet sich diese Ausstellung den Kieselbacher Tischlermeistern Erich Adler und Gerhard Kister. Gleichfalls befinden sich hier Exponate zum Stellmacherhandwerk. Ein Intarsien-Schrank rundet dieses Thema ab. Im Anschluss sehen Sie Exponate zum Schuhmacherhandwerk. Die „Schusternähmaschine“ ist eine Leihgabe der Familie Kurt Mey. Kieselbach ist eine Bergarbeitergemeinde, daher widmet sich der nachfolgende Teil der Ausstellung dem Kalibergbau in der Region. Neben einer „Bergmannsuniform“ sehen Sie das Modell einer Drahtseilbahn, das ebenfalls in Vorbereitung der 850-Jahrfeier entstand. Die Seilbahn verband einstmals die Schachtanlage Springen mit der Fabrik Dorndorf und querte hier die Gemarkung Kieselbach. 

An der Westwand befindet sich der „Kalibaum“, ein Gemälde des Kieselbacher Kunstmalers Karl Sodemann. An diesem befinden sich die Produkte der kaliverarbeitenden Industrie. Am Fuße des Baumes sind Rohsalze, wie sie im Stollen abgebaut werden, zu sehen. Rechts davon ist eine Nachbildung des Salzabbaus mittels einer „Ständerbohrmaschine“ zu finden. Die sich daran anschließende Vitrine enthält diverse Bergbauutensilien als Leihgaben von Jörg Leinhos. In der darauf folgenden großen Vitrine befindet sich die Fahne des Kieselbacher Knappenvereins „Glück Auf“ von 1907 und die Standarte des Radfahrvereins „Gut Heil“ aus dem Jahre 1908. Diese Jahreszahl wird auch als Gründungsjahr des organisierten Sports in Kieselbach angenommen. 

Die Restfläche der Nordwand enthält in der Auslage und an der Schautafel Informationen zur Entstehung und der Entwicklung des Museums. Den Abschluss des Rundgangs bildet erneut das Handwerk in Kieselbach. Dieses Mal sind es das Bäckerhandwerk und die Schmiedebetriebe insbesondere die Schmieden Meyer und Hörschelmann.


Galerie: